NABU|naturgucker Akademie

Einführung Insekten

In Arbeit: Ei, Larve, Puppe oder Imago – Insekten faszinieren in allen Lebensstadien.
Geradezu überwältigend ist die Fülle an Formen und Farben bei den Insekten. Dennoch haben sie trotz aller augenscheinlichen Unterschiede zahlreiche Gemeinsamkeiten. Hierzu gehört unter anderem, dass der Körper aus drei Abschnitten besteht: Kopf, Brust und Hinterleib. Bei erwachsenen Insekten ist das zumeist leicht zu erkennen, bei den Larven nicht immer. Doch sogar für sie ist der dreigeteilte Körperbau charakteristisch.

Im Lernangebot Einführung Insekten, das voraussichtlich ab März 2024 verfügbar sein wird, erfahrt ihr unter anderem mehr über die anatomischen Besonderheiten dieser kleinen Tiere und welche Auffälligkeiten kennzeichnend für die einzelnen Insektenordnungen sind.
Roter Apollo, (c) Erich Hacker/NABU-naturgucker.de
Roter Apollo
(c) Erich Hacker/NABU-naturgucker.de
Ein Beispiel für Basisfakten gefällig, die ihr in diesem Lernelement kennenlernen werdet? Insekten wie Bienen, Libellen, Schmetterlinge, Käfer und Heuschrecken haben vier Flügel, bei Fliegen sind nur zwei voll ausgebildet. Während ihrer Entwicklungsgeschichte hat sich das zweite Flügelpaar dieser Tiere zurückentwickelt, weshalb sie als Zweiflügler bezeichnet werden. Welchen Nutzen sie von ihren winzigen Flügelresten haben, ist ein weiteres Detail, in das ihr mit unserem Lernangebot eintauchen könnt.

Vielfältig und faszinierend sind die Fortpflanzungsstrategien der Insekten. Vom Ei über die Larve und Puppe bis zum erwachsenen Insekt verläuft die Verwandlung bei etlichen Arten, wohingegen andere das Puppenstadium auslassen. Für wen das gilt und was das zu bedeuten hat, sind weitere Aspekte, die unsere Einführung in die Welt der Insekten für euch bereithalten wird. Und natürlich jede Menge weitere spannende Fakten zum Vergrößern eures Artenwissens.
Frisch geschlüpfte Larven der Grauen Gartenwanze, (c) Arno Laber/NABU-naturgucker.de
Frisch geschlüpfte Larven der Grauen Gartenwanze
(c) Arno Laber/NABU-naturgucker.de
Die Gesamtlernzeit beträgt etwa 18 Stunden.
Das Curriculum dieses Themas legt die inhaltlichen Schwerpunkte fest und definiert die Kompetenzen, die die Teilnehmenden am Ende des Kurses erreicht haben sollten. Die Kompetenzen beziehungsweise Curriculum-Inhalte berücksichtigen dabei verschiedene Wissensebenen:
  • Artenkenntnisse: Welche und wie viele Arten sollen vermittelt werden?
  • Systematische Kenntnisse: Welche Kenntnisse der Systematik sollen nach Abschluss des Kurses vorhanden sein?
  • Bestimmungskompetenz: Wie gut sollen die Teilnehmenden nach Abschluss des Kurses die im Kurs behandelten Arten und weitere Arten bestimmen können?
  • Biologische & ökologische Kenntnisse: Was sollen die Teilnehmenden nach Abschluss des Kurses über die Biologie der Artengruppe und die ökologischen Zusammenhänge wissen?
  • Lebensraumkenntnisse: Welche Lebensräume kennen die Teilnehmenden und was wissen sie über diese Lebensräume?
  • Naturschutzkompetenz: Welche Konzepte des Naturschutzes kennen die Teilnehmenden? Welche Probleme und Stolpersteine kennen sie?
  • Methodenkompetenz: Welche Methoden können die Teilnehmenden nach Abschluss des Kurses anwenden? (Zum Beispiel Bestimmen mit Bestimmungsbüchern, Anwenden von Bestimmungsapps, Melden von Beobachtungen, ungefähre Einschätzung der Plausibilität von Beobachtungsmeldungen auf → NABU-naturgucker.de usw.)
Blauflügelige Ödlandschrecke, (c) Herwig Winter/NABU-naturgucker.de
Blauflügelige Ödlandschrecke
(c) Herwig Winter/NABU-naturgucker.de
Kompetenzerwartungen
Die Kursteilnehmenden …
… erkennen der verschiedenen Insektengruppen anhand eindeutiger Merkmale und Abgrenzung gegenüber anderen Arthropodengruppen (z. B. Spinnen).
Inhalte: ausgewählte Insektenarten mit Artporträts. Morphologie: Kopf, Brunst, Hinterleib; verschiedene Flügeltypen; 3 Beinpaare
… erkennen mithilfe von Artporträts und interaktiven Übungen adulte Individuen aus 30 einheimischen Insektenarten aus verschiedenen Insektenordnungen anhand morphologischer Kennzeichen.
Inhalte: Liste der ausgewählten Insektenarten; Artporträts
… erkennen mithilfe von Artporträts und interaktiven Übungen 10 Larven aus verschiedenen Insektenordnungen anhand morphologischer Kennzeichen.
Inhalte: Liste der ausgewählten Insektenarten; Artporträts
… erkennen von 5 bis 10 typischen Insekten-Fraßspuren.
Inhalte: Käferfraß, Raupenfraß etc.
… erkennen verschiedener Lautäußerungen von Insekten.
Inhalte: Heuschrecken, Bockkäfer, Zikaden, Schmetterlingslarven
Fraßspuren des Blauen Erlenblattkäfers an Schwarz-Erle, (c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
Fraßspuren des Blauen Erlenblattkäfers an Schwarz-Erle
(c) Gaby Schulemann-Maier/NABU-naturgucker.de
Kompetenzerwartungen
Die Kursteilnehmenden …
… definieren grundlegende Fachbegriffe der biologischen Systematik und Taxonomie.
Inhalte: Taxonomische Rangstufen (Reich, Abteilung/Stamm, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung, Art und Population); biologischer und morphologischer Artbegriff; binominale Nomenklatur
… vergleichen Merkmale unterschiedlicher Insektenordnungen, um die systematische Stellung der Tiere in der Klasse der Insekten abzuleiten; dabei unterscheiden sie zwischen evolutionärer Verwandtschaft und der Zuordnung in Artengruppen anhand morphologischer oder ökologischer Ähnlichkeiten.
Inhalte: Aufbau von Stammbäumen und deren Interpretation; Kennzeichen von Insektenordnungen; Stellung im Stammbaum innerhalb der Invertebraten/Arthropoda; Mundwerkzeuge, Gliedmaßen und Facettenaugen; soziale und solitär lebende Insekten
… beschreiben typische morphologische Merkmale der Schmetterling, um sie von anderen rezenten Insektenordnungen abzugrenzen und lernen dabei Besonderheiten dieser Insektenordnung kennen.
Inhalte: Merkmale ausgewählter Schmetterlinge (s. Artenliste); Ameisen-Bläulinge als spezielle Gruppe der Bläulingsfamilie, Koexistenz mit Ameisen Naturschutzaspekte; Schmetterling und Menschen
Prachtwanze, (c) Thilo Bruder/NABU-naturgucker.de
Prachtwanze
(c) Thilo Bruder/NABU-naturgucker.de
Kompetenzerwartungen
Die Kursteilnehmenden …
… identifizieren mithilfe interaktiver Übungen unter freilandähnlichen Bedingungen bestimmungsrelevante Merkmale an ihnen unbekannten Insektenarten.
Inhalte: Bestimmungsrelevante Merkmale je nach Artengruppe; Beobachtungsübungen
… setzen einfache analoge und digitale Bestimmungshilfen bei bekannten und unbekannten Insektenarten ein und lernen Möglichkeiten kennen, ihr Ergebnis zu validieren.
Inhalte: Gebrauch von Bestimmungshilfen: Bestimmungsbuch mit Bildern, Bestimmungsbuch mit Zeichnungen (z. B. Exuvien von Libellen, Details von Laufkäfern), Apps mit Multikriterienschlüssel, polytome Schlüssel (Bestimmungspfade); Validieren von Ergebnissen durch Nutzung von Foren bzw. automatisiertem Feedback
Zweigestreifte Quelljungfer, (c) Jens Winter/NABU-naturgucker.de
Zweigestreifte Quelljungfer
(c) Jens Winter/NABU-naturgucker.de
Kompetenzerwartungen
Die Kursteilnehmenden …
… erkennen und erklären morphologische und anatomische Besonderheiten des Insektenkörpers als Angepasstheit an ihre Ökologie und Lebensweise.
Inhalte: Flügel (Aderung, Schüppchen, Elytren, Schwingkölbchen etc.); Beine (Laufbeine, Schwimmbeine, Grabbeine, Fangbeine etc.)
… verstehen die verschiedenen Formen/Lebensweisen von Insekten (Ei, Larve, Puppe, Imago – vollkommene und unvollkommene Verwandlung) sowie unterschiedlicher Verhaltensweisen.
Inhalte: Soziale und nicht soziale Insekten; Brutpflege; Entwicklung in verschiedenen Umwelten (Süßwasser, Still- und Fließgewässer, Holz, Früchte etc.)
… kennen Forschungsmethoden, mit denen die Verbreitung und Ökologie der Insekten untersucht wird, analysieren Beobachtungsdaten aus → NABU-naturgucker.de, um geographische Verbreitungsschwerpunkte und zeitliche Muster (Phänologie) abzuleiten und beschreiben herausragende physiologische Leistungen verschiedener Insekten (Fern-Migration, Resistenz gegenüber Hitze und Kälte, Überdauern ungünstiger Lebensraumumstände).
Inhalte: Forschungsmethoden: Netzfang, Eklektorfang, individuelle Markierungen, Besenderung; Populationsökologische Studien mittels Fang – Markierung – Wiederfang; Analyse von Verbreitungskarten mittels GIS
Puppe des C-Falters, (c) Eva-Maria Bäßler/NABU-naturgucker.de
Puppe des C-Falters
(c) Eva-Maria Bäßler/NABU-naturgucker.de
… lernen besondere Verhaltensweisen (z. B. Fortpflanzung, Beutefang, Bau von Nestern) anhand verschiedener Insektengruppen (Käfern, Wespen, Bienen, Fangschrecken, Libellen) kennen, um diese Muster bei eigenen Naturbeobachtungen im Freiland zu erkennen.
Inhalte: Balz- und Revierverhalten; Nestbau; Beutefang
… beschäftigen sich mit dem Thema „Insekten als Lebensmittel” und mit forensischer Entomologie.
Inhalte: Insektenrezepte kennen und Gerichte herstellen; das Kennen verschiedener Fliegenarten, die in der Forensik benutzt werden
… lernen „Insekten weltmeisterlich” kennen.
Inhalte: Erfahren besonders herausragende Leistungen und Fähigkeiten von Insekten (z. B. große Migrationsdistanzen, sehr lange Larvenstadien, Hitze- und Kältetoleranz)
… lernen „Insekten kurios” kennen.
Inhalte: Kuriose Verhaltensweisen oder Leistungen von Insekten (Bombadierkäfer, Schwarzkäfer als Feuchtigkeitsfänger etc.)
… lernen „Insekten als Hobby” kennen.
Inhalte: Halten von Ameisen, Stabheuschrecken etc. – inklusive Neozoenproblematik – und Imkerei (Bedeutung Bestäuber und Honig), dabei auch Wachsmotte (Schädling und Reptilienfutter)
Europäische Gottesanbeterin, (c) Stella Mielke/NABU-naturgucker.de
Europäische Gottesanbeterin
(c) Stella Mielke/NABU-naturgucker.de
Kompetenzerwartungen
Die Kursteilnehmenden …
... analysieren und interpretieren unter Verwendung der Fachbegriffe ökologische Zusammenhänge am Beispiel der vorgestellten Lebensräume.
Inhalte: Grundlagen der Ökologie (Vielfalt der Wechselwirkungen mit der belebten und unbelebten Welt); ökologische Nische (ökologische Potenz, Generalisten, Spezialisten, r- und k-Strategen, terrestrische und aquatische Arten/Verbreitung)
... analysieren und interpretieren das zeitliche und räumliche Vorkommen von Insektenarten anhand thematischer Karten und vergleichen diese mit Beobachtungsdaten aus → NABU-naturgucker.de.
Inhalte: Biogeografie: globale, regionale und lokale Verbreitung, Höhenverbreitung; Phänologie ausgewählter Arten; Überdauern ungünstiger Jahreszeiten bzw. Lebensraumumstände
Bunte Goldwespe, (c) Frank Aeckersberg/NABU-naturgucker.de
Bunte Goldwespe
(c) Frank Aeckersberg/NABU-naturgucker.de
... deuten Habitate und Landschaftselemente aus der Perspektive von Insekten und erarbeiten dabei für ein Überleben notwendige Strukturen eines Lebensraums. 
Inhalte: Abgrenzung von Lebensraum, Biotop, Habitat; Habitat-Requisiten: Nistmöglichkeiten, Futterplätze, Verstecke
... lernen verschiedene Klassifikationssysteme von Lebensraumtypen und ökologischen Strategien im Überblick kennen. 
Inhalte: Überblick über die Klassifikationssysteme von Lebensraumtypen: EUNIS, CORINE und NABU|naturgucker-Akademie; ökologische Strategien: Zersetzer, Beutegreifer
Fliegenhaft, (c) Istvan und Sabine Palfi/NABU-naturgucker.de
Fliegenhaft
(c) Istvan und Sabine Palfi/NABU-naturgucker.de
Kompetenzerwartungen
Die Kursteilnehmenden …
… beachten die rechtlichen Vorgaben für das Betreten von Lebensräumen im Allgemeinen und von Schutzgebieten im Besonderen sowie die gesetzlichen Grundlagen zum Einsatz von Insektenkeschern, Boden- und Leuchtfallen, zum Umgang mit lebenden und toten Insekten inkl. Exuvien, wie auch zum Sammeln von Insekten.
Inhalte: Aufbereitete Informationen zu Insektenschutz gemäß den gesetzlichen Bestimmungen (Bundesartenschutzverordnung, Bundesnaturschutzgesetz, Insektenschutzgesetz, Tierschutzgesetzes, EU-FFH-Richtlinie)
… wissen um die Gefährdung von Insekten durch unsachgemäße Naturbeobachtungen und verhalten sich im Gelände so, dass Insekten möglichst nicht gestört werden.
Inhalte: Gefährdung von Insekten (Gefährdungskategorien der Roten Liste, FFH-Anhangsarten); Verhaltensregeln
Libellen-Schmetterlingshaft, (c) Markus Kolbe/NABU-naturgucker.de
Libellen-Schmetterlingshaft
(c) Markus Kolbe/NABU-naturgucker.de
… lernen die Bedeutung von Insekten im Naturhaus und ihre Bedeutung als Umweltindikator kennen.
Inhalte: Bedeutung von Bestäubung und wirtschaftliche Bedeutung von Insekten; Insekten in der Saprobienliste
… kennen Gründe für den Rückgang der Insektenabundanz (Stichwort „Insektensterben” – besser „Insektenrückgang” oder „Insektenschwund”) und bewerten Möglichkeiten, Insekten besser zu schützen; wissen, was ein Managementplan ist.
Inhalte: Rückgang der Insekten und Lebensraumverlust durch Intensivierung der Landwirtschaft und zu hohen Pestizideinsatz, Lichtverschmutzung, Neozoen, Windkraftanlagen, Straßenverkehr u. a.
Pfauenfliege, (c) Marion Metzer/NABU-naturgucker.de
Pfauenfliege
(c) Marion Metzer/NABU-naturgucker.de
Kompetenzerwartungen
Die Kursteilnehmenden …
… verwenden optische Hilfsgeräte (z. B. Fernglas, Lupe oder Monokular), um Insekten zu beobachten und fertigen bestimmungsrelevante Fotos von Insekten an.
Inhalte: Ausrüstungstipps; Kriterien für bestimmungsrelevante Fotos; Belegbilder
… nutzen → NABU-naturgucker.de, um besonders interessante Beobachtungsgebiete in ihrer Umgebung zu finden und legen eigene Beobachtungsgebiete an.
Inhalte: Nutzung von NABU-naturgucker.de
… beobachten Insekten und ihre Verhaltensweisen und dokumentieren ihre eigenen Beobachtungen auf NABU-naturgucker.de.
Inhalte: Datenqualität; Methoden der Dokumentation und Sicherung in Meldesystemen
Schwarzer Moderkäfer, (c) Istvan und Sabine Palfi/NABU-naturgucker.de
Schwarzer Moderkäfer
(c) Istvan und Sabine Palfi/NABU-naturgucker.de
Am Schluss des Lernthemas könnt ihr auf Wunsch einen Abschlusstest absolvieren, müsst es aber nicht.

In vielen Punkten bildet die Einführung Insekten die Basis für weitere Lernthemen aus dieser Tiergruppe, die wir hier mit eigenen Lernangeboten berücksichtigen. Dies sind im Einzelnen:
  • → Schmetterlinge (bereits verfügbar)
  • Hautflügler (ab 07/2023)
  • Wanzen (ab 09/2023)
  • → Käfer (voraussichtlich ab 11/2023)
  • Heuschrecken (ab 04/2024)
  • Libellen (ab 10/2024).
Weibliche Gefleckte Kamelhalsfliege, (c) Birgit Emig/NABU-naturgucker.de
Weibliche Gefleckte Kamelhalsfliege
(c) Birgit Emig/NABU-naturgucker.de
In Kürze werden wir an dieser Stelle über den Autor informieren.
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