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Allgemeine Stadtnatur

In Städten ist die Natur oft erstaunlich artenreich und vielfältig. Hier erfahrt ihr mehr.

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Bilderkarussell: Schafe (c) Herbert Aust/Pixabay, Berlin (c) scholty1970/Pixabay, Fachwerkhäuser (c) Elsemargriet/Pixabay, Bahngleise (c) Erich Westendarp/Pixabay, Schrebergärten (c) Jana V.M./Pixabay, Möwen (c) Richard Hebstreit/Pixabay, Luftbild Berlin (c) Moritz Nack/Pixabay, Luftbild Berlin Sonnenaufgang (c) Arild Vagen/→ CC BY SA 3.0; Berlin Hufeisensiedlung (c) A. Savin/wikicommons.org; Bilder in Kacheln: Kapitel 1: Tuttlingen (c) photosforyou/Pixabay, Kapitel 2: Weißstorch spaziert durch die Stadt (c) Michaela/Pixabay, Kapitel 3: Frankfurt (c) David Mark/Pixabay, Kapitel 4: Wildschweine (c) Domski3/publicdomain, Fragen zum Schluss (c) Jan Piecha/NABU-naturgucker.de
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Natur ist nicht nur irgendwo weit draußen vor den Toren der Städte, sondern überall um uns herum. Das gilt in letzter Zeit umso mehr, weil immer mehr Arten durch den Menschen geschaffene Strukturen der Städte als Refugien nutzen oder für sich entdecken. Dieser überraschend vielfältigen Stadtnatur widmet sich dieses Lernthema.

Und zu lernen gibt es viel! Wer genauer hinschaut und weiß, worauf jeweils zu achten ist, wird zum Beispiel an Gebäuden, auf Friedhöfen, in Parkanlagen, auf Industriebrachen und sogar auf Gehwegen faszinierende Arten entdecken können. Sich mit ihnen näher zu beschäftigen, schult den Blick für die beeindruckenden Zusammenhänge der Natur direkt vor unserer Haustür.
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Das Thema Stadtnatur wurde außerhalb des durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Projekts teilweise mit Unterstützung der Städte realisiert.
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Unter Anleitung unseres Autor*innen-Teams wird euer Blick für das Besondere im Siedlungsbereich geschult. Ihr lernt verschiedene urbane Lebensräume kennen, darunter interessante Kleinstlebensräume wie Pflasterritzen.

Außerdem werdet ihr mit den ökologischen Aspekten der Stadtnatur sowie mit typischen Arten aus dem Siedlungsraum bekanntgemacht. Des weiteren erfahrt ihr, welche vielfältigen Bedrohungen vom Menschen für die ihm in die Städte gefolgten Arten ausgehen und wie diese Risiken reduziert werden können.
Grüne Großstadt-Oase: Melaten-Friedhof in Köln, (c) Gaby Schulemann-Maier
Grüne Großstadt-Oase: Melaten-Friedhof in Köln
(c) Gaby Schulemann-Maier
Die Gesamtlernzeit beträgt etwa 12 Stunden.
Das Curriculum dieses Themas legt die inhaltlichen Schwerpunkte fest und definiert die Kompetenzen, die die Teilnehmenden am Ende des Kurses erreicht haben sollten. Die Kompetenzen beziehungsweise Curriculum-Inhalte berücksichtigen dabei verschiedene Wissensebenen:
  • Grundkenntnisse: Was kennzeichnet die Stadtnatur? Was sind die Grundlagen der lokalen Artenvielfalt? Welche Lebensräume gibt es?
  • Lebensraumkenntnisse: Was zeichnet die verschiedenen (Kleinst-)Lebensräume aus und weshalb beherbergen sie ihr jeweiliges Artenspektrum?
  • Artenkenntnisse: Welche Arten kommen in den einzelnen Stadtnatur-Lebensräumen vor?
  • Naturschutzkenntnisse: Welche Maßnahmen sind zur Förderung und zum Erhalt der Stadtnatur sowie ihrer Lebensräume sinnvoll?
Gärtnerisch gestaltete Kreisverkehr-Mittelinsel, (c) Roberto Ramon Diaz Blanco/Pixabay
Gärtnerisch gestaltete Kreisverkehr-Mittelinsel
(c) Roberto Ramon Diaz Blanco/Pixabay
Kompetenzerwartungen
Die Kursteilnehmenden …
… lernen die Definition für Stadtnatur kennen.
Inhalte: Grundsätzliche Fakten über Natur in unmittelbarer Nachbarschaft des Menschen im urbanen Raum und ihre vielfältigen Erscheinungsformen
… sind in der Lage, Stadtnaturgebiete selbst anhand von Bildmaterial zu beschreiben.
Inhalte: Arbeiten mit Gebietsporträts auf → NABU-naturgucker.de
… kennen Begriffe aus der Ökologie, können die speziellen Verhältnisse in urbanen Ökosystemen beschreiben und sind damit vertraut, unter welchen besonderen Verhältnissen Tiere und Pflanzen in der Stadt leben können.
Inhalte: abiotische Faktoren, Biotop, Biozönose, Ökosystem; Bedeutung des Klimas und Analyse von Klimadiagrammen, Mikroklima besonderer Standorte/Extremwerte in Städten; Salztoleranz
Zäune halten Stadt-Füchse (Vulpes vulpes) nicht unbedingt auf, (c) Harald Bott/NABU-naturgucker.de
Zäune halten Stadt-Füchse (Vulpes vulpes) nicht unbedingt auf
(c) Harald Bott/NABU-naturgucker.de
… sind mit Untersuchungsmethoden zur Erfassung der (urbanen) Biodiversität und weiterer relevanter Aspekte vertraut.
Inhalte: Einführung in die Erfassung strukturierter Naturbeobachtungsdaten; Identifikation von Wärmeinseln mittels eigener Temperaturmessungen
… sind sich der gesundheitsfördernden Wirkung der Stadtnatur auf den Menschen bewusst.
Inhalte: Kultivieren von Nahrungsmitteln auf dem Balkon/im Garten; Sport/Bewegung in der Natur; Naturorte als soziale Orte/Orte der Begegnung; Wohlbefinden durch Naturerfahrung; Stressreduktion
Erholungspause im Stadtpark, (c) Pexels/Pixabay
Erholungspause im Stadtpark
(c) Pexels/Pixabay
Kompetenzerwartungen
Die Kursteilnehmenden …
… kennen klassische Lebensräume in der Stadt und wissen, wie sich die Strukturvielfalt in der Wunderwelt Stadt auswirkt.
Inhalte: Urbane Struktur- und Lebensraumvielfalt – Parkanlagen, Friedhöfe, Gebäude, Pflasterritzen, Stadtbäume, Brachflächen, Hinterhöfe, Stand- und Stillgewässer, Fließgewässer, urbane Gärten sowie Natur- und Landschaftsschutzgebiete in Städten
… kennen den potenziellen Wert von Gebäuden für die Stadtnatur.
Inhalte: Einfluss der Architektur auf die Nutzbarkeit der Gebäude durch unterschiedliche Arten
… sind sich der komplexen Herausforderungen für die verschiedenen Arten bewusst, die für diese mit dem Stadtleben einhergehen, und sie wissen, wie die Arten diese meistern.
Inhalte: (mitunter gefährlicher) Nachbar Mensch; Auswirkungen von Eingriffen des Menschen auf die Stadtnatur
… haben ein Gespür dafür entwickelt, wie sich die vielfältigen Einflüsse des Menschen auf die städtischen Lebensräume sowie auf die in diesen lebenden Arten auswirken.
Inhalte: hemmende und fördernde, durch den Menschen verursachte Einflüsse; Lichtverschmutzung; Verkehr; Lärmbelästigung
Mit Gewöhnlichem Efeu (Hedera helix) begrünte Fassade, (c) Brigitte Werner/Pixabay
Mit Gewöhnlichem Efeu (Hedera helix) begrünte Fassade
(c) Brigitte Werner/Pixabay
Kompetenzerwartungen
Die Kursteilnehmenden …
… haben anhand von Beispielen Verhaltensweisen von Tieren kennengelernt, die diesen beim Überleben in urbanen Ökosystemen Vorteile bringen.
Inhalte: Abgrenzung Kulturfolger/-flüchter; Auswirkungen auf die Fluchtdistanz; typische tierische Städter; Umgang der Arten mit negativen, durch Menschen verursachten Einflüssen und teilweise Umkehrung ins Positive; Artporträts
… kennen ausgewählte typische Arten, die in und an Gebäuden leben.
Inhalte: Artporträts
Nisthilfe für Mehlschwalben (Delichon urbicum), (c) Roland Tichai/NABU-naturgucker.de
Nisthilfe für Mehlschwalben (Delichon urbicum)
(c) Roland Tichai/NABU-naturgucker.de
… haben einen geschärften Blick für oft übersehene Pflanzen im urbanen Raum entwickelt und kennen ausgesuchte typische Arten.
Inhalte: Pflasterritzen-Vegetation; Artporträts
… kennen ausgewählte typische Stadt- und Parkbaumarten sowie Vögel, die sich häufig in städtischen Parkanlagen aufhalten.
Inhalte: charakteristische Merkmale der Lebensräume Stadtpark und Friedhof; Artporträts
… wissen um die große Bedeutung von Brachen/Ruderalflächen für die Biodiversität in Städten.
Inhalte: Besonderheiten von Brachen; Unterschiede der Böden; Sukzession und Sukzessionsstadien; ausgesuchte typische Arten der Ruderalflora; Artporträts
… sind vertraut mit dem Thema „Neobiota in Städten“ und kennen einige ausgewählte typische Arten.
Inhalte: Neophyten (durch den Einfluss des Menschen neu auftretende Pflanzen); Neozoen (durch den Einfluss des Menschen neu auftretende Tiere); Artporträts
… können typische Stadtnatur im Allgemeinen beobachten sowie dokumentieren und sind in der Lage, außerdem gezielt auf Neobiota zu achten.
Inhalte: Fotografieren und Veröffentlichen der Beobachtungsdaten auf → NABU-naturgucker.de
Acker-Filzkraut (Filago arvensis) in Pflasterritzen, (c) Lutz Rothmann/NABU-naturgucker.de
Acker-Filzkraut (Filago arvensis) in Pflasterritzen
(c) Lutz Rothmann/NABU-naturgucker.de
Kompetenzerwartungen
Die Kursteilnehmenden …
… sind mit dem Konzept der vier Naturen vertraut, mit denen sich urbane Lebensräume einordnen lassen.
Inhalte: Natur der ersten bis vierten Art und ihre jeweiligen Charakteristika; nicht-einheimische Arten und Neobiota mit typischen Beispielen
… sind mit der Rolle vertraut, die der Mensch als aktiver Nachbar spielt.
Inhalte: positive und negative Einflüsse auf die Stadtnatur; Menschen als „Magneten“ für Kulturfolger
… können das Schadpotenzial einiger ausgewählter Neobiota einschätzen und kennen Recherchemöglichkeiten, um weitere Arten selbst bewerten zu können.
Inhalte: eventuell von durch den Menschen eingeschleppten Arten ausgehende Schadwirkungen auf die einheimische Fauna und Flora; Gefährdungsliste des BfN den Status
Kulturfolger: Möwen auf dem Hamburger Fischmarkt, (c) Martina Möllenkamp/NABU-naturgucker.de
Kulturfolger: Möwen auf dem Hamburger Fischmarkt
(c) Martina Möllenkamp/NABU-naturgucker.de
… sind mit gängigen Maßnahmen vertraut, um an und in Gebäuden lebende Arten sinnvoll zu unterstützen.
Inhalte: Nisthilfen; Unfallschutz; Konfliktvermeidung bei Gebäudemodernisierung
… kennen wichtige Aspekte zur Dachbegrünung und naturnahen Balkon- sowie Gartengestaltung, um die Stadtnatur zu fördern.
Inhalte: Pflanzenauswahl; Hitze- und Trockenheitstoleranz; (un-)geeignete Pflegemaßnahmen
… sind dazu in der Lage, die Darstellung der Stadtnatur in Medien- bzw. Social-Media-Berichten einzuschätzen.
Inhalte: Positive und negative Fallbeispiele aus Medien und Social Media
Hinweis auf die Stadtnaturlinie 105 in Essen, (c) Gaby Schulemann-Maier
Hinweis auf die Stadtnaturlinie 105 in Essen
(c) Gaby Schulemann-Maier
Mit seinen Freunden durchstreifte Thomas Gerl die ausgedehnten Wälder seiner oberfränkischen Heimat und entwickelte dabei seine Liebe zur Natur. Einen echten Schub erlebte seine Karriere als Artenkenner aber erst im Lehramtsstudium der Biologie und Chemie als er begann, die Pflanzenarten seiner Heimat zu sammeln.

Als Gymnasiallehrer in Prien am Chiemsee entdeckte er seine zweite Liebe: die Ornithologie. Seit vielen Jahren dokumentiert er seine Beobachtungen auf → NABU-naturgucker.de und freut sich über jede neue Art, die er sieht. In der Schule wurde aus dem leidenschaftlichen Forscher ein leidenschaftlicher Lehrer, dessen großer Ehrgeiz es ist, Menschen für Naturbeobachtungen zu begeistern.

Von 2017 bis 2022 war Thomas Mitglied am Lehrstuhl Didaktik der Biologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er mit seinen → BISA-Tests die Artenkenntnis von Schülerinnen und Schülern sowie Erwachsenen untersuchte. Er war mehrfach in der deutschen Delegation für das internationale Science on Stage Festivals und wurde 2014 mit dem Deutschen Lehrerpreis in der Kategorie „Unterricht innovativ“ ausgezeichnet. Heute arbeitet er neben der Schule als „Wir in Bayern-Biologe” für das Bayerische Fernsehen und versucht über seinen → Instagram-Kanal und auf → YouTube als @Naturgucker_Tom Menschen für die heimische Artenvielfalt zu begeistern.

Für die NABU|naturgucker-Akademie hat er sich nicht nur mit der → Stadtnatur Münchens und dem Thema Stadtnatur allgemein beschäftigt. Er ist außerdem Autor des Themas → Vögel und Co-Autor des Lebensraumthemas → Feldflur.
(c) Thomas Gerl
Schon von klein auf ist Ulrike Hammes begeistert von der Artenvielfalt auf dieser Erde. In ihrer Kindheit waren es die Wildreservate in Tansania, später die nicht weniger eindrucksvolle und vielfältige Natur Europas. Jede freie Minute verbringt sie noch heute draußen in der Natur, beobachtet und fotografiert.

Als Landschaftsplanerin hat sie seit vielen Jahren die grünen Oasen in ihrer Heimatstadt Freiburg unter die Lupe genommen. Ulli versucht mit Leidenschaft und Einsatz ihre Mitmenschen für die Stadtnatur zu begeistern und sie für ihren Schutz zu gewinnen.

Bei der NABU|naturgucker-Akademie ist sie nicht nur Co-Autorin des Stadtnatur allgemein, sondern auch Autorin des Lernthemas → Stadtnatur Freiburg (voraussichtlich verfügbar ab Dezember 2022).
Ulrike Hammes
(c) Ulrike Hammes
Ulrike Sturm ist wissenschaftliche Referentin im Forschungsbereich Gesellschaft und Natur am → Museum für Naturkunde Berlin. Sie hat ihr Masterstudium der Stadtökologie an der TU Berlin absolviert. Ihr Interesse gilt der Mensch-Natur-Interaktion, Naturerfahrung, Umweltbildung und partizipativen Forschung.

In all ihren Projekten wie zum Beispiel der Naturblick-App versucht sie, diese Forschungsinteressen zusammenzubringen und ihre Begeisterung für das Ökosystem Stadt weiterzugeben.
Ulrike Sturm, (c) Hwa Ja Götz, MfN
(c) Hwa Ja Götz, MfN
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1. Stadtnatur – eine Einführung 
       1.1 Was ist Stadtnatur                                          
       1.2 Abiotische Faktoren in urbanen   
             Ökosystemen                                   

2. Leben in der Stadt
       2.1 Der Mensch als Nachbar
       2.2 Angepasstheit von Pflanzen an urbane   
             Bedingungen                        
       2.3 Angepasstheit von Tieren an urbane Bedingungen   
3. Die Strukturvielfalt urbaner Ökosysteme
       3.1 Gebäude
       3.2 Unter unseren Füßen – Natur in den Pflasterfugen
       3.3 Parks, Grünflächen und Friedhöfe
       3.4 Brachflächen
         
4. Mensch und Natur
       4.1 Stadtnatur gestalten
       4.2 Mensch und Wildtier
       4.3 Stadtnatur und Gesundheit  
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Kapitel

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